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Sozialunternehmen gründen

GOODBYE, BAD COMPANIES.

Wir können uns BAD COMPANIES einfach nicht mehr leisten. Also Unternehmen, die Mensch und Natur ausbeuten, um Gewinne zu maximieren. Wir brauchen mehr Unternehmen, die sowohl verantwortungsvoll als auch wirtschaftlich nachhaltig handeln. Doch wie können wir das erreichen?



Der (Alb)Traum vom Unicorn

Unicorn dürfte mittlerweile vielen ein Begriff sein. Das sind junge Startups, die innerhalb kürzester Zeit einen Unternehmenswert von 1 Milliarde Dollar überschreiten und somit ein rasantes Wachstum hinlegen. Ein Beispiel dafür ist z.B das Berliner Food-Delivery Startup Gorillas. Es verspricht Kund:innen, die per App bestellten Einkäufe innerhalb von 10 Minuten von einem Kurier auf einem schicken E-Bike an die Haustüre liefern zu lassen. Bereits in den ersten Monaten konnte das Gründerteam knapp 250 Milliarden EUR bei Investor:innen einsammeln und hat 9 Monate nach der ersten Bestellung den sogenannten Unicorn-Status erreicht.


Nur wenige Monate später bot sich die Gelegenheit, hinter die Fassade aus Glanz und Gloria zu blicken. Denn die Kuriere machten auf die widrigen Bedingungen bei Gorillas, wie z.B. zu schwere Lieferungen, mangelnde Ausrüstung, die vor Wind und Wetter schützt, fehlende Kommunikation, schlechte Bezahlung aufmerksam. Hinzukam der Überwachungsverdacht durch die von Gorillas eigens entwickelte Fahrer-App, mit der sich scheinbar Bewegungsprofile und Standortverfolgung auch in der Freizeit der Kuriere erstellen ließen. Gleichzeitig machten immer mehr Kund:innen in den sozialen Medien darauf aufmerksam, wieviel Müll bei einer Lieferung anfällt und zeigten unter anderem Bilder von einzeln in Plastikfolie eingepackten Früchten.


Alles Anzeichen dafür, dass Nachhaltigkeit und Fairness nicht als fundamentale Werte mitgedacht wurden. Gerade als junges Unternehmen hat man von Anfang an die Chance einen verantwortungsvolleren Weg einzuschlagen, denn Strategie, Prozesse und Organisation müssen neu aufgesetzt werden. Dennoch nutzen viele junge Unternehmen diese Chance nicht und entscheiden sich für den Weg einer BAD COMPANY, um möglichst schnell möglichst hohe Gewinne zu realisieren.



Was macht also eine BAD COMPANY zu einer BAD COMPANY?


Aus dem Beispiel von Gorillas kann man es bereits erahnen. Auf den Punkt gebracht lässt es sich folgendermaßen zusammenfassen:


  1. NACHHALTIGKEIT – spielt in BAD COMPANIES keine Rolle. Entscheidungen werden rein auf Basis von monetären Zielen, also Gewinnmaximierung, getroffen. Folgen in Hinblick auf Mensch, Natur und Klima spielen weder bei der Ausrichtung des Unternehmens noch bei der Entstehung von Produkten eine Rolle.
  2. FAIRNESS – ist für BAD COMPANIES irrelevant. Ob die Arbeiter:innen, die ihre Produkte herstellen oder die Leistung erbringen, fair entlohnt werden, ist für BAD COMPANIES nicht wichtig. Dies zeigt sich auch sehr deutlich in der Fashion Industrie. Viele Modeunternehmen lassen unter widrigen Bedingungen in Bangladesh in Fabriken produzieren, die weder ein faires Gehalt zahlen noch für entsprechende Sicherheitsbedingungen sorgen, was zum Beispiel zum Einsturz von Fabrikhallen führen kann und zahlreiche Menschenleben kosten kann (so wie es 2013 in Bangladesh der Fall war).
  3. CULTURE – darüber machen sich BAD COMPANIES keine Gedanken. Hierarchien, Micromanagement, narzisstisches Verhalten bei Führungskräften, fehlende transparente Entwicklungsperspektiven für Mitarbeiter:innen, schlechte Kommunikation, eine Kultur des gegenseitigen Misstrauens – nur um einige wenige Aspekte einer schlechten Unternehmenskultur aufzuzählen. Auch Diskriminierung am Arbeitsplatz gehört im Jahr 2022 nach wie vor zum Bild vieler BAD COMPANIES. Das fängt an bei unangemessenen Fragen, wie z.B. nach dem Kinderwunsch, in Vorstellungsgesprächen und endet bei den unterschiedlichen Gehältern bei gleicher Qualifikation.


Fest steht: Wir können uns keine BAD COMPANIES mehr leisten. Gerade wenn man bedenkt, wie Facebook und Co. zur Spaltung der Gesellschaft oder Amazon zur Ausbeutung von Mensch und Natur beitragen, müssen wir uns eingestehen, dass wir handeln müssen. Doch wie soll das funktionieren?

Change Management

Drei Tipps, die ein guter Anfang sein können:


  1. BOYKOTT VON BAD COMPANIES – ist der erste Schritt. Manchmal ist es offensichtlich, dass es sich um eine BAD COMPANY handelt. Die Herausforderung dabei: Meist lösen eben diese Unternehmen Probleme, die das Leben um einiges erleichtern. Ein gutes Beispiel ist Amazon, das es geschafft hat, Kund:innen ein bestmögliches Kauferlebnis anzubieten. Die Lieferung kommt schnell und auf die Stunde genau, der Kundenservice ist überaus freundlich und bemüht. Dass dabei Fahrer:innen permanent überwacht werden und unter Druck gesetzt werden, damit die Lieferung pünktlich kommt, oder retournierte, einwandfreie Produkte vernichtet werden, ist längst kein Geheimnis mehr. Aber umso wichtiger ist, dass wir als Verbraucher:innen klare Kante zeigen und nach verantwortungsvolleren Alternativen Ausschau halten.
  2. FÜR GOOD COMPANIES ARBEITEN – wenn wir BAD COMPANIES nicht mehr unsere Arbeitskraft zur Verfügung stellen, haben diese auch langfristig nicht mehr die Chance, zu wachsen, da Innovationspotenzial abwandert. Auch wenn vielleicht GOOD COMPANIES nicht immer sofort die Gehälter der BAD COMPANIES zahlen können, ist es dennoch immer eine gute Wahl. Denn GOOD COMPANIES haben oftmals viel mehr zu bieten, wie z.B. eine ausgewogene Work-Life-Balance, ein wertschätzendes Miteinander auf Augenhöhe und gute Entwicklungsperspektiven.
  3. GOOD COMPANY GRÜNDEN – und es selbst in die Hand nehmen. Nur wenn wir bereit sind, etwas zu ändern, wird sich auch etwas ändern. Schluss mit hätte, könnte, sollte oder „Jemand müsste mal.“. BE THE CHANGE.


Du willst eine GOOD COMPANY gründen oder dein Unternehmen zu einer GOOD COMPANY umbauen? LET’S DO IT. Schreibe eine Mail an hello@julia-frank.consulting und lass uns gemeinsam bei einem kurzen kostenlosen Erstgespräch überlegen, wie dein Weg zur GOOD COMPANY aussehen könnte.


Julia Frank Beraterin Gründung Soziales Startup

Über Julia Frank Consulting

Julia Frank Consulting wurde von Julia Frank 2019 gegründet. Sie ist erfahrene Business Expertin & Startup Coach, hat bereits 24 Startups & Unternehmen zum Erfolg begleitet, hat zwei Remote Unternehmen gebaut und mehrere eigene Unternehmen gegründet. Darunter auch das Social & Education Startup XX EMPOWERMENT. Julia Frank berät zu den Themen Entrepreneurship, New Work und New Leadership – stets unter dem Motto BESSER GRÜNDEN & FÜHREN für ein verantwortungsvolleres Wirtschaften.

Julia Frank • Feb. 15, 2022

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