DIE 4-TAGE-WOCHE

IM HANDWERK

Drei Vorteile der 4-Tage-Woche im Handwerk



1. Traditionell haben viele Handwerksbetriebe am Freitag Mittag oder am frühen Nachmittag Feierabend. Allerdings führen die längeren An- & Abfahrtswege in der Regel dazu, dass die Mitarbeiter:innen für diese paar Stunden wirtschaftlich nicht rentabel sind. Eine alternative Lösung könnte darin bestehen, die Arbeitszeit auf die übrigen vier Wochentage zu verteilen, um die Effizienz zu steigern.
2. Neben der gesteigerten Effizienz profitieren auch die Mitarbeiter:innen von der 4-Tage-Woche. Sie sind zufriedener und ausgeglichener, da ihnen der Freitag zur freien Verfügung steht. Durch eine gezielte Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit kann die Fluktuation, also die Anzahl an Kündigungen, im Unternehmen reduziert werden, was insgesamt zu einer höheren Stabilität und Planungssicherheit führt. Gerade wenn man betrachtet, dass viele Aufträge aufgrund von Personalmangel nicht zeitnah ausgeführt oder gar abgelehnt werden müssen, ist die Mitarbeiterzufriedenheit ein nicht zu vernachlässigender Aspekt.
3. Darüber hinaus berichten viele Handwerksbetriebe von einem positiven Effekt auf die Bewerbersituation. Durch die Einführung der 4-Tage-Woche verzeichnen sie eine höhere Anzahl an Bewerbungen, was auf eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und eine höhere Attraktivität des Unternehmens hinweist. Dies ist insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels ein wichtiger Faktor.

Insgesamt scheint die Einführung der 4-Tage-Woche im Handwerk also eine vielversprechende Alternative zur klassischen 5-Tage-Arbeitswoche zu sein. Durch die gesteigerte Effizienz und Mitarbeiterzufriedenheit sowie eine höhere Attraktivität für potenzielle Bewerber:innen könnte dies langfristig zu einem positiven Effekt auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen beitragen.

Studien zur 4-Tage-Woche

Mittlerweile gibt es auch zahlreiche Studien, die den Mehrwert der 4-Tage-Woche unterstreichen:

• Eine Studie der Universität Auckland ergab, dass Mitarbeiter:innen, die eine 4-Tage-Woche haben, um 20 Prozent produktiver sind als Mitarbeiter, die eine traditionelle 5-Tage-Woche haben.
• Laut einer Umfrage von YouGov im Jahr 2020 befürworten 74 Prozent der deutschen Arbeitnehmer eine 4-Tage-Woche.
• Eine Studie von McKinsey ergab, dass Unternehmen, die eine positive Arbeitgebermarke haben, eine um 50 Prozent höhere Mitarbeiterbindung haben als Unternehmen ohne eine solche Marke.
• Eine Studie von Deloitte ergab, dass Unternehmen, die eine gute Work-Life-Balance bieten, eine um 20 Prozent höhere Mitarbeiterzufriedenheit haben als Unternehmen, die dies nicht tun.

Erst vor kurzem haben rund 60 Unternehmen aus Großbritannien an einer 6-monatigen Feldstudie teilgenommen und die 4-Tage-Woche getestet. Das Ergebnis war äußerst vielversprechend: Innerhalb eines Zeitraums von nur sechs Monaten konnte eine signifikante Verbesserung der Unternehmenskennzahlen erreicht werden. Durch die Einführung bestimmter Maßnahmen wurde die Anzahl an Krankheitstagen um 65% gesenkt und die Fluktuationsrate bei den Mitarbeiter:innen um 57% reduziert. Obwohl diese Verbesserungen eingeführt wurden, konnte die Produktivität aufrechterhalten werden. Noch erfreulicher ist, dass sich auch die Umsätze um 1,4% steigern konnten. Diese positiven Entwicklungen tragen dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu verbessern und die Mitarbeiter:innenbindung zu erhöhen.

Fazit

Die Zahlen, Daten und Fakten zeigen, dass die 4-Tage-Woche im Handwerk ein Konzept ist, das ernsthaft in Betracht gezogen werden sollte, um die Zukunft des Handwerks und der Arbeit im Allgemeinen zu gestalten. Denn indem Mitarbeiter:innen mehr Zeit für sich und ihre Familie haben, können sie zufriedener, motivierter und produktiver sein. Gleichzeitig können Unternehmen Kosten einsparen, ihre Arbeitgebermarke verbessern und talentierte Mitarbeiter:innen anziehen und halten.

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